Der Weg ist das Ziel – die Vision
Wo führt uns die Expedition hin, wo biegen wir ab und welche Etappenziele liegen auf unserem Weg? Kommunale Schulentwicklung braucht ein gemeinsames Verständnis wie die Chancen digitaler Medien für die Schulen in der Kommune bzw. der Region genutzt werden.
scroll downEine gemeinsame Idee von der Reise entwickeln
Um kommunale Schulentwicklung im Zusammenspiel unterschiedlicher Akteure und Institutionen gestalten zu können, bedarf es eines gemeinsamen Leitbildes mit den Zielen, Aufgaben und Herausforderungen des Schulträgers. Dieses Leitbild fasst kurz und prägnant die gemeinsame Zukunftsvision von Schule in der digitalen Welt zusammen und zeigt auf, wie diese Vision erreicht werden soll.
Unser Kompass: das Leitbild
Ein gemeinsames Leitbild stellt sicher, dass im weiteren Prozess alle beteiligten Akteure wissen, worauf sie hinarbeiten, und bildet darüber hinaus einen Konsens zu den verfolgten Ziele. Es kann so als Motivation wirken und als Kompass dienen, der in Richtung der Zukunftsvision zeigt, für die sich die Anstrengungen lohnen. Dieses Leitbild wird oft in der Einleitung des Medienentwicklungsplans niedergeschrieben.
Die kommunale bzw. regionale Dimension mitdenken
In einem eigenen Leitbild werden zudem die jeweiligen wirtschaftlichen, gesellschaftlichen, strukturellen und sozialen Besonderheiten der Region oder Kommune abgebildet. Aus den gemeinsam entworfenen und verabschiedeten Zielen leiten sich dann Maßnahmen und Meilensteine, also eine Strategie zur Zielerreichung, ab. Das Leitbild schließt Herausforderungen, z. B. die Definition gemeinsamer Standards, ein und beinhaltet auch die Chance, zusätzliche Ressourcen von Bildungspartner:innen zu erschließen.
Kommunikation und Zusammenarbeit
Zu Beginn steht die Identifikation der wichtigen Akteure, z. B. aus der Kommunalverwaltung, den Schulleitungen der Schulen des Träger, aber auch weiterer kommunaler oder regionaler Institutionen wie Bibliotheken. Werfen Sie auch mal einen Blick über Ihre Kommune hinaus: Welche Entscheider:innen müssen beteiligt sein, damit der digitale Wandel gelingen kann?
Es ist hilfreich, frühzeitig gemeinsame Kommunikationsformate einzuführen und eine, von allen Beteiligten akzeptierte, moderierende Instanz zu bestimmen, die den Prozess begleitet und orchestriert. Diese Aufgabe können Sie als Schulträger übernehmen, wobei mögliche Rollenkonflikte reflektiert werden sollten. Konsultieren Sie womöglich auch Bildungsbüros oder Transferagenturen, um eine neutrale Moderation zu finden. Eingangs des Prozesses bedarf es zwischen den genannten Beteiligten eine Vereinbarung und Dokumentation der gemeinsamen Ziele. Formal erfolgt dies über eine Kooperationsvereinbarung, inhaltlich über ein Leitbild, ein gemeinsames Selbstverständnis – eine gemeinsame Vision.
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Praxistipp
Der Medienentwicklungsplan als Roadmap für die kommunale Schulentwicklung
Der Medienentwicklungsplan ist das Kernstück der strategischen Schulentwicklung und für den Schulträger das wichtigste Leitdokument bei der Gestaltung und Umsetzung des digitalen Wandels in allen seinen Schulen. Er beschreibt und regelt, wie die digitale Ausstattung aller Schulen in der eigenen Trägerschaft mit deren pädagogischen Zielen in Einklang gebracht werden. Dabei geht er nicht nur auf den Ist-Stand ein, sondern definiert auch den Soll-Stand und zeichnet die mit den Schulen verabredeten Entwicklungsperspektiven auf – z. B. zu Fragen der Übergänge und Wechsel zwischen anderen und weiterführenden Bildungseinrichtungen. Der Medienentwicklungsplan wird damit zur Roadmap für den Schulträger, indem er die Entwicklungsziele und den Weg zu jedem Ziel bestimmt. Damit schafft er auch gegenüber politischen Gremien Transparenz über die Verwendung der genehmigten Budgets.
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Prozessschritte
DIE GEMEINSAME VERANTWORTUNG
Der Bestandsaufnahme sollte unbedingt eine Zielanalyse vorangestellt sein, welche klärt, was mit einem Leitbild grundsätzlich erreicht werden soll. Dies kann bspw. die Erstellung einer fundierten Basis für den Stadt- oder Gemeinderat und die Bildungs- und Finanzausschüsse sein, um notwendige Maßnahmen im Zuge der Digitalisierung im Bildungsbereich zu argumentieren. Auf Basis dieses Zielbildes, wie bspw. dem aus der Stadt Dortmund, erfolgt eine konkrete Bestandsaufnahme. Welche Leitziele existieren schon? Wo und wie wird an der Umsetzung bereits gearbeitet, auch in anderen Fachbereichen, z. B. hinsichtlich des Breitbandausbaus?
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- Medienhausanalyse
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EIN ABGLEICH DER ZIELBILDER
Welche Ziele verfolgen Sie mit Ihrem Leitbild? Welche Gremien oder Fachbereiche wurden identifiziert, die im Prozess der kommunalen Schulentwicklung in der digitalen Welt involviert werden müssen – bspw. um den Breitbandausbau zu koordinieren? Ein Abgleich der Institutionen und deren Zielbilder ist die Basis für das Erreichen Ihrer entwickelten Vision und für den zukünftigen gemeinsamen Prozess.
GEMEINSAM SIND WIR STARK
Die Digitalisierung wirkt als Einflussfaktor im Bildungssektor, aber auch im Bau-, Gesundheits- oder Mobilitätsbereich. Das Leitbild zur Digitalisierung der Bildung ist nicht allein Ihre Herausforderung. Ganzheitliche Ansätze von Kommunen und Regionen zur bereichsübergreifenden Digitalisierungsstrategie haben sich bewährt. Auch wenn der Aushandlungsprozess zäh und mühsam sein kann, ein gemeinsames Leitbild ist der Grundstein für alle weiteren Prozesse und Ziele.
VISIONSENTWICKLUNG ALS KONTINUIERLICHER PROZESS
Mithilfe einer kontinuierlichen Evaluation kann jederzeit auf die Ergebnisse der bisherigen Bemühungen zurückgegriffen werden. Anhand frühzeitig festgelegter Indikatoren lassen sich weitere Ziele und Maßnahmen auf den Kurs des Leitbildes ausrichten. Bedingt durch die Schnelligkeit der Digitalisierung sollten gesellschaftliche Veränderungen oder Trendwenden in die Anpassung des Leitbildes einfließen. Eventuell ergeben sich durch Förderprogramme neue Zielsetzungen, welche einen direkten Einfluss auf das Leitbild haben. Die Evaluation geht bestenfalls nahtlos in einen neuen Zyklus der Visions(weiter-)entwicklung über.
Es geht darum, Menschen genau an dem Punkt in ihrem Inneren zu erreichen, an dem ihnen und mir etwas zumindest ganz Ähnliches wichtig ist.
Praxistipp
Ein Leitbild in der Zukunftswerkstatt entwickeln
Die Zukunftswerkstatt ist ein praxisorientiertes Workshop-Format mit dem Ziel, eine gemeinsame Vision für die Schule in der digitalen Welt zu erarbeiten. Eine Zukunftswerkstatt unterstützt bei der Analyse der Ausgangssituation sowie der Erarbeitung gemeinsamer Zieldefinitionen und hilft dabei, die Zusammenarbeit der Institutionen zu erleichtern und Rollen zu klären. Die Zukunftswerkstatt kann auch gezielt dafür genutzt werden, eine gemeinsame Vision im Hinblick auf die Medienentwicklungsplanung zu herauszuarbeiten. Denkbar ist auch die Formulierung eines gemeinsamen Bildungsleitbilds, das sowohl Ausgangspunkt für die weitere Arbeit als auch der Leitstern für die kommunale Medienentwicklungsplanung sein kann.
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