Sind alle fit für die Reise? – die Qualifizierung
Die Reise zur Digitalisierung in der kommunalen Schullandschaft ist ein Transformationsprozess, der die Mitarbeiter:innen beim Schulträger und der Schulverwaltung ebenso betrifft wie das pädagogische Personal an den Schulen. Der Weiterbildungs- und Qualifikationsbedarf ist – auch im Sinne des lebenslangen Lernens – eine der aktuellen Herausforderungen.
scroll downVision und Ziele bei der Fortbildung im Blick behalten
Eine Vision und die entsprechenden Expeditionsziele (von digitaler Schule in der Bildungsregion) sind gesteckt. Aus dieser Perspektive heraus lassen sich Fortbildungsbedarfe ableiten, auf deren Basis Sie Ihre Mitarbeiter:innen qualifizieren können. Als Themen bieten sich bspw. die Beantragung von Fördermitteln, der Schulbau oder der technische Aufbau von Schulnetzen an.
Den Blick weiten und neue Kompetenzen erwerben
Qualifizierungsmaßnahmen betreffen nicht nur die greifbare IT-Ausstattung, sondern auch methodische und soziale Kompetenzen für die sich verändernde Arbeitswelt sowie ein pädagogisches Grundwissen zum Einsatz digitaler Medien im Unterricht, um Investitionen nachhaltig tätigen zu können. Fortbildungen etwa zu agilem Projektmanagement, Change Management oder Digital Leadership fördern die positive Haltung in einer Kultur der Digitalität und tragen so zum Kulturwandel in Ihrer Kommune oder Region bei.
EIGENVERANTWORTUNG wird großgeschrieben
Letztlich sind Sie selbst in der Verantwortung, wie der Kulturwandel bei Ihnen vor Ort gestaltet wird und wie sehr Sie die Veränderung vorantreiben. Nehmen Sie Kolleg:innen mit auf die Reise und begeistern Sie sie für die gemeinsame Sache. Wann haben Sie das letzte Mal ein neues Format oder einen anderen Weg ausprobiert? Sie können die Person in der Reisegruppe sein, die stets zwei Schritte vorausdenkt, neue Impulse einbringt und weiß, was als nächstes zu tun ist.
Kommunikation und Zusammenarbeit
Im Sinne eines regionalen und ganzheitlichen Ansatzes einer Digitalisierungsstrategie wird ein besonderer Augenmerk auf die Gestaltung von Übergängen in der Bildungslaufbahn der Kinder und Jugendlichen gelegt. Mit diesem Fokus kann es hilfreich sein, Qualifizierungsmaßnahmen fachbereichsübergreifend zu planen und umzusetzen, um das Team entlang des digitalisierungsbezogenen Leitbildes in der Trägerschaft zu professionalisieren.
Dabei stehen Interessens- und Schwerpunktsetzungen der Mitarbeitenden im Fokus. Eine Absprache im Team zur Fokussierung und Spezialisierung in den einzelnen Themenbereichen ist für eine entsprechende Fortbildungsplanung notwendig. Diese umfassende Planung sollte im Rahmen der Erstellung des Medienentwicklungsplans erfolgen.
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- Medienentwicklungsplan
Praxistipp
Weiterbildung mal anders denken
Entgegen der klassischen Form von Fortbildungen (mit Zertifikatsausstellung nach Beendigung der Maßnahme) ist der gegenseitige kommunenübergreifende, vielleicht sogar bundesweite Austausch unter Schulträgern sehr gewinnbringend. Das Forum Bildung Digitalisierung bietet mit dem Projekt LabBD dazu jährlich Schulträgern die Möglichkeit der Vernetzung und eine Gesprächsplattform, um über Bedarfe, Chancen und Herausforderungen vor Ort zu diskutieren. Denn Bildungsangebote profitieren von der Zusammenarbeit und dem gemeinsamen Lernen. Daran anschließend ermöglichen Kooperationen oder gegenseitige Hospitationen in benachbarten Kommunen den Blick über den Tellerrand und geben Inspiration, die tägliche Arbeit mit anderen Augen zu sehen.
Prozessschritte
EINEN ÜBERBLICK ÜBER FORTBILDUNGSANGEBOTE VERSCHAFFEN
Im Rahmen der Bestandsaufnahme geht es darum festzustellen, welche Kompetenzen bereits vorhanden sind und welche zukünftig gebraucht werden. Dafür sind idealerweise die Vision und die damit zu erreichenden übergeordneten Ziele bereits formuliert. Die Entscheidung über Qualifizierungsmaßnahmen hängt jedoch von der jeweiligen Arbeitsorganisation innerhalb der Kommune bzw. der Region und der Größe der Trägerschaft ab. Die Bestandsaufnahme und die jeweiligen Kenngrößen werden im Medienentwicklungsplan auch für die Qualifizierung des Personals in Ihrer Trägerschaft begründet und dargestellt.
ZIELE DES KOMPETENZAUFBAUS ABSTECKEN
Zu welchem Zeitpunkt benötigen Sie welches Wissen, um die digitale Schulentwicklung voranzubringen? Ist die Ausgangslage klar, kann darüber entschieden werden, welche Qualifizierungsmaßnahmen durchgeführt werden. Ziele sollten hier klar formuliert und in eine Fortbildungsplanung überführt werden. Mögliche Fragen dabei können sein: Zu welchem Zeitpunkt gibt es bauliche Maßnahmen und welches Wissen wird dazu noch benötigt? Ist der Kenntnisstand bezüglich der technischen Ausstattung sowie zu Wartung und Support der Geräte im Kollegium ausreichend? Werden Schulungen zur Prozessgestaltung des digitalen Wandels oder gar von Mediationen benötigt?
NEUE FORMATE ERPROBEN UND ETABLIEREN
Im Sinne des lebenslangen Lernens sind Ihre Mitarbeitenden angehalten, sich eigenverantwortlich passende Qualifizierungsangebote zu suchen und an ihnen gemäß der abgesteckten Ziele teilzunehmen. Die Implementierung neuer Prozesse und Formate benötigt Erprobungszeit. Niedrigschwellige Formate des Peer-to-Peer-Austauschs können in Zusammenarbeit mit anderen Kommunen mit wenig Ressourcen neu etabliert werden. Etwa über ein IT-Cluster können die IT-Verantwortlichen ihre Erfahrungen miteinander abgleichen. Für andere Themen kann es auch hilfreich sein, Fortbildungen gemeinsam mit den Schulen zu besuchen oder Mikrofortbildungen im Mitarbeiter:innenkreis anzubieten.
WISSEN ÜBERPRÜFEN UND DAS LERNEN FORTSETZEN
Die Evaluation hilft Ihnen dabei, sowohl im Hinblick auf den Kompetenzerwerb und dessen Passung für die Personen und deren Aufgaben als auch im Hinblick auf die Frage, ob die erworbenen Kompetenzen tatsächlich die sind, die für den weiteren Prozess benötigt werden, Klarheit zu bekommen. Haben sich im Laufe des Prozesses Förderrichtlinien geändert? Wo muss beim Ausbau des Schulnetzwerks nachjustiert werden? Je nachdem, wie die Analyse hier ausfällt, bietet es sich an, weitere Qualifizierungsmaßnahmen zu planen oder inzwischen etablierte Angebote anzupassen.
Gerade hinsichtlich rechtlicher Grundlagen – mit Blick auf Nutzungsverträge mit den Eltern – haben wir als Schulträger gemerkt, dass wir viel mehr in die Information gehen müssen, gerade auch in Zusammenarbeit mit den Schulen. Um auch wirklich alle Eltern zu erreichen, arbeiten wir verstärkt in multiprofessionellen Teams, mit Sozialarbeiter:innen oder Übersetzer:innen.
Praxistipp
Zusammenarbeit in Multiprofessionalität
Die geforderte Zusammenarbeit unterschiedlicher spezialisierter Fachbereiche gilt nicht nur für die Schule, sondern auch für die Schulträger in Verantwortung der äußeren Schulangelegenheiten. Die Digitalisierung zeigt, dass nicht allein die Kooperation von Schulträgern und ihren Schulen bei der digitalen Schulentwicklung notwendig ist. Sie sollte darüber hinaus auch innerhalb der Fachbereiche (hier bspw. Hoch- und Tiefbau, Stadt- und Regionalentwicklung, Bau-, Bildungs- und Kulturwesen) der Kommune oder Region zum Tragen kommen.