Reiseziele und Zwischenstopps festlegen – die Zielsetzung

Wohin geht die Reise und welche Etappenziele sind nötig? Die Bestandsaufnahme und eine abgestimmte Zielvereinbarung sind schwer voneinander zu trennen, wenn es darum geht, auf eine gemeinsame Vision zuzusteuern.

Wie sehen unsere Ziele aus?

Es ist sinnvoll, sich ausgehend von einer Bestandsaufnahme konkrete Ziele zu setzen. Doch im laufenden Prozess sind auch anhand präziser Zielvorstellungen entsprechend eingegrenzte Bestandsaufnahmen empfehlenswert. Wie Ihre Reise auch aussieht: Eine gemeinsame Definition von realistischen Haupt- und Teilzielen, die miteinander kompatibel sind, fördert im Idealfall die Identifikation mit dem Schulentwicklungsprozess ebenso wie die Motivation an der Zusammenarbeit und verbessert entsprechend auch das Schulklima.

Zielsetzung übergreifend und zusammen denken

Es empfiehlt sich, die Ziele aus dem Medienkonzept nicht nur gemeinsam mit allen Akteuren Ihrer Schule, sondern auch schulübergreifend mit dem Schulträger vorzunehmen, vor allem wenn es um Querschnittsthemen wie Schulübergänge geht. Sobald Expertise nötig wird, die intern nicht vorhanden ist, oder Themen berührt werden, die nicht nur die eigene Schule betreffen, können bspw. auch Medienbüros zurate gezogen werden. Unabdingbar bleibt aber, dass die pädagogischen Ziele im Zentrum des schulischen Handelns stehen. Technische Fragen sollten der Pädagogik folgen und nicht umgekehrt.

Kommunikation und Zusammenarbeit

Mit Ihrer Haltung und der Art, wie Sie den digitalen Schulentwicklungsprozess kommunizieren, tragen Sie als Schulleitung entscheidend dazu bei, wie sich Veränderungsprozesse in Ihrer Schule auswirken. Insofern ist es auch maßgeblich, wie Sie Ihre Projekte beginnen wollen: Starten Sie lieber mit kleinen begeisterungsfähigen (Steuer-)Gruppen, die jeweils für einzelne Themen zuständig sind, wie bspw. die Planung von Fortbildungsmaßnahmen, oder entscheiden Sie sich pragmatisch für bestimmte Fach- und Jahrgangsteams, in denen Sie die Veränderungsprozesse anstoßen?

Grundsätzlich ist davon auszugehen, dass Widerstände geringer werden, wenn alle Betroffenen in die gemeinsame Zielsetzung, bspw. innerhalb von Roten Salons oder Zukunftswerkstätten, einbezogen werden. Auf diese Weise kann weitgehend Konsens etabliert, unterschiedliche Vorschläge basierend auf den individuellen Expertisen berücksichtigt, Ängste wie Mehrarbeit abgebaut und eine verständnisvolle Atmosphäre geschaffen werden, die auch Fehler einräumt oder Ziele neu ausrichten kann, wenn nötig.

Praxistipp

Smarte Ziele mit der SMART-Formel setzen

Eine zentraler Gelingensfaktor für Zielvereinbarungen in Schulentwicklungsprojekten ist das Formulieren guter Ziele. Wie sich Ziele klar definieren lassen, damit die entsprechenden Maßnahmen gut geplant und gewinnbringend umgesetzt werden können, lässt sich an dem beispielhaften Ziel „Schüler:innen der 6. Jahrgangsstufe benutzen eigenständig, sicher und kollaborativ bis Ende des Schuljahres Tablets zur Bearbeitung von Aufgaben im Deutschunterricht” anhand der SMART-Formel überprüfen:

  • S wie spezifisch: Ist das Ziel konkret und eindeutig? Was genau soll sich mit dem Ziel bei wem verändern?
  • M wie messbar: Welche Indikatoren geben darüber Aufschluss, ob das Ziel erreicht wurde (qualitativ und quantitativ)?
  • A wie attraktiv: Ist der Nutzen des Ziels für alle erkennbar und erstrebenswert?
  • R wie realistisch: Ist das Ziel mit den vorhandenen zeitlichen und personellen Ressourcen sowie Kompetenzen realisierbar?
  • T wie terminiert: Zu welchem möglichst eindeutigen Endpunkt kann das Erreichen des Ziels überprüft werden?

Handlungsfelder

Praxistipp

Fallbeispiel: Implementierung einer Tablet-Klasse

Tablet-Klassen können dazu beitragen, Kindern schon möglichst früh einen bewussten Umgang mit digitalen Medien sowohl in der Freizeit als auch im Unterricht zu vermitteln. Für eine Schule bedeutet das neben der reinen Beschaffung sowie der Verwaltung und Nutzung der Geräte auch anderweitige Organisationsarbeit, wie die Anbindung an das Schulcurriculum, Fortbildungen und den Aufbau einer Supportstruktur. Das erfordert eine gute Abstimmung der Zielvorstellungen zwischen Schulkollegium, Gremien, außerschulischen Partnern oder Fördervereinen. In der Werkstatt schulentwicklung.digital 2018/19 des Forum Bildung Digitalisierung ist von Lehrkräften des Rhein-Maas-Gymnasiums Aachen ein Leitfaden entstanden, der beschreibt, wie Sie ein konkretes Ziel, das Implementieren einer iPad-Klasse, konkret formulieren und angehen.

Reise fortsetzen

mit einem nächsten Prozessschritt

Bestandsaufnahme

Einen Überblick über den aktuellen Stand verschaffen.

Umsetzung

Maßnahmen zur digitalen Schulentwicklung umsetzen.

Evaluation

Ziele und Maßnahmen bewerten und optimieren.

mit einem Thema

Vision

Ein Leitbild zusammen mit Leitzielen für die digitale Schule entwickeln.

Strategie

In die organisatorische, strukturelle und inhaltliche Planung einsteigen.

Ausstattung & Support

Die technische Ausstattung im Rahmen eines pädagogischen Konzepts sicherstellen.

Qualifizierung

Alle Akteure mitnehmen und für den Prozess und die Aufgaben qualifizieren.