Erfahrungen aus der Praxis

Auf der Reise können unerwartete Dinge passieren. Sie gewinnen neue Erkenntnisse und stolpern möglicherweise auch einmal. Von diesen Erfahrungen Ihrer Reise oder der digitalen Schulentwicklung bei Ihnen vor Ort können viele andere profitieren. Daher würden wir uns freuen, wenn Sie diese teilen.

Handlungsfelder

Prozessschritte

„Ein Mittelweg zwischen Standardisierung und Individualisierung“

Da müssen wir einen guten Mittelweg zwischen Basisausstattung und Individualisierung finden: Wo steht man, was hat man als Schule, wo soll’s denn hingehen. Und dann muss man agil bleiben. Brauchen wir das die nächsten 20 Jahre genau so wieder?

Portrait von Sabrina Bippus

Sabrina Bippus, Schulleiterin der Schule am Schloss Potsdam


Gestaltung eines Angebots zur Unterrichtsentwicklung mit UEdigital

Im Kreis Gütersloh sind die Zielgruppen von Qualifizierungsangeboten die Schulleitungen und schulische Steuer- bzw. Projektentwicklungsgruppen, die sich um die Erarbeitung bzw. Aktualisierung des Medienkonzepts kümmern. In der Maßnahme UEdigital werden Teams von Lehrkräften (Professionelle Lerngemeinschaften) dabei unterstützt, ihren Unterricht weiterzuentwickeln. Zudem wird eine Gruppe von Lehrkräften gemeinsam mit der Schulleitung qualifiziert, die diesen Unterrichtsentwicklungsprozess schulintern absichert und unterstützt. Durch das Lernen der Beteiligten und den intensiven Austausch mit anderen Aktiven aus der gleichen Zielgruppe wird sowohl auf der Ebene der Einzelschule als auch auf kommunaler Ebene versucht, Veränderungsdynamik zu erzeugen. Um die Qualität aller Fortbildungsmaßnahmen dem State of the Art entsprechend abzusichern, wurde dazu ein Rahmenpapier erarbeitet.


„Allen die notwendigen Informationen bereitstellen“

Gerade hinsichtlich rechtlicher Grundlagen – mit Blick auf Nutzungsverträge mit den Eltern – haben wir als Schulträger gemerkt, dass wir viel mehr in die Information gehen müssen, gerade auch in Zusammenarbeit mit den Schulen. Um auch wirklich alle Eltern zu erreichen, arbeiten wir verstärkt in multiprofessionellen Teams, mit Sozialarbeiter:innen oder Übersetzer:innen.

Portrait von Regina Höppner

Regina Höppner, Fachbereichsleiterin Bürgerdienste, Stadt Halle (Westfalen)


„Aus Fehlern lernen“

Fehler passieren und sind für uns keinesfalls Zeichen von mangelndem Engagement, sondern eher Ausdruck der Komplexität unseres Digitalisierungsvorhabens. Für uns ist es deshalb wichtig, wertschätzend miteinander zu kommunizieren und Probleme gemeinsam zu lösen. Eine gute Fehlerkultur stärkt nämlich nicht nur das Vertrauen in uns und in die Tragfähigkeit des Vorhabens, sondern eröffnet vielmehr noch neue Denkansätze, um das Projekt gemeinsam anzugehen.

Portrait von Jacob Chammon

Jacob Chammon, Vorstand Forum Bildung Digitalisierung


„Die Schüler:innen bei allen Maßnahmen im Blick behalten“

Der Digitalisierungsprozess stellt die für die Planung der Einzelschritte verantwortlichen Fachämter und Personen der Schulträger immer wieder vor neue Herausforderungen, deren Lösungen immer dann gut gelingen, wenn alle mit Blick auf die Schüler:innen zusammenarbeiten.

Portrait von Rüdiger Bockhorst

Rüdiger Bockhorst, Geschäftsführer, Zentrum für digitale Bildung und Schule Gütersloh


Hilfestellungen zur sinnvollen Planung der technischen Ausstattung von Schulen

Das Projekt schultransform.org eröffnet Schulen und Schulträgern die Möglichkeit, den Entwicklungsprozess ganzheitlich zu betrachten, den eigenen Entwicklungsstand zu evaluieren und dann mit passgenauen Anregungen die nächsten Schritte anzugehen. Für die schulische Ausstattung aus Schulträgersicht bietet schultransform.org bspw. Leitfäden und Checklisten zur Gebäudeinfrastruktur, der technischen Infrastruktur, dem Support und der Hardwareauswahl.


„Eine Basisausstattung festlegen und regelmäßig prüfen“

Der Schulträger muss in der Lage sein, schnell und agil reagieren zu können. Deswegen haben wir unter Beteiligung aller Schulen eine Basisausstattung definiert. Diese Basisausstattung wird regelmäßig durch einen entsprechenden Schulausschussbeschluss an die jeweiligen neuen Technologien angepasst. Alle Dortmunder Schulen haben die freie Auswahl, aus diesem Lieferkatalog zu wählen.

Portrait von Martin Depenbrock

Martin Depenbrock, Bereichsleiter für Digitale Bildung der Stadt Dortmund


„Eine gemeinsame Basis für das Miteinander finden“

Es geht darum, Menschen genau an dem Punkt in ihrem Inneren zu erreichen, an dem ihnen und mir etwas zumindest ganz Ähnliches wichtig ist.

Portrait von Veronika Schönstein

Veronika Schönstein, Schulrätin a. D. und Organisationsberaterin von Kommunen beim Aufbau von Bildungsmanagementstrukturen


Fallbeispiel: Implementierung einer Tablet-Klasse

Tablet-Klassen können dazu beitragen, Kindern schon möglichst früh einen bewussten Umgang mit digitalen Medien sowohl in der Freizeit als auch im Unterricht zu vermitteln. Für eine Schule bedeutet das neben der reinen Beschaffung sowie der Verwaltung und Nutzung der Geräte auch anderweitige Organisationsarbeit, wie die Anbindung an das Schulcurriculum, Fortbildungen und den Aufbau einer Supportstruktur. Das erfordert eine gute Abstimmung der Zielvorstellungen zwischen Schulkollegium, Gremien, außerschulischen Partnern oder Fördervereinen. In der Werkstatt schulentwicklung.digital 2018/19 des Forum Bildung Digitalisierung ist von Lehrkräften des Rhein-Maas-Gymnasiums Aachen ein Leitfaden entstanden, der beschreibt, wie Sie ein konkretes Ziel, das Implementieren einer iPad-Klasse, konkret formulieren und angehen.


„Handeln auf Basis gemeinsamer Abstimmungen“

Die Kommunikation ist eines der wichtigsten Themen sowie das gegenseitige Verständnis für Abläufe und Vorgaben im Handlungsprozess der Umsetzung. Es bedarf umso mehr einer intensiven Abstimmung, um Abläufe im Schulalltag (vor allem baulich) und im Bereich der Verwaltung so störungsfrei wie möglich zu gestalten. Nur dann kommen alle Beteiligten dem Ziel einer erfolgreichen Digitalisierung sehr schnell nah

Tim Döke, Sachbearbeiter Schulen, Stadtverwaltung Bautzen


„Missverständnisse ausräumen und Kompromisse finden“

Wir arbeiten immer daran, eventuelle Missverständnisse frühzeitig aus dem Weg zu räumen und gemeinsam tragfähige Kompromisse zu finden.

Portrait von Tanja Jeschke

Tanja Jeschke, IT-Koordinatorin Stadt Norderstedt


Eigeninitiative fördern

In Nürnberg wird für die beruflichen Schulen jedes Jahr eine Fortbildungsplanung vorgenommen, die auf Basis einer Befragung des Lehrkollegiums erfolgt. Hier werden nicht nur Bedarfe ermittelt, sondern auch konkrete Fortbildungswünsche inklusive aller Kosten. Anschließend wird eine klar geregelte Priorisierung vorgenommen und die Planung der Fortbildungen für das kommende Jahr auch vor dem Hintergrund, möglichst wenig Unterrichtsausfall zu verursachen, detailliert durchgeführt.


„Transparenz über Möglichkeiten und Ressourcen schaffen“

Wir zeigen den Schulen klar die zur Verfügung stehenden Mittel für Ausstattung und Personal. Diese Transparenz garantiert, dass sich niemand benachteiligt fühlt.

Portrait von Rainer Ballnus

Rainer Ballnus, Stabsstelle Digitalisierung, Senatorin für Kinder und Bildung Bremen


„Wissen von einer Gruppe in das gesamte Kollegium bringen“

In unserem Qualifizierungsangebot UEdigital entwickeln Lehrkräfte in Teams ihren Unterricht gemeinsam weiter. Das Besondere ist, dass die Arbeit dieser Teams von einer Projektentwicklungsgruppe (ähnlich einer Steuergruppe) abgesichert wird, der auch die Schulleitung angehört. Dadurch besteht die Möglichkeit, Erfahrungen und Erkenntnisse für das gesamte Kollegium verfügbar zu machen.

Portrait von Christian Ebel

Christian Ebel, Zentrum für digitale Bildung und Schule gGmbH


Weiterbildung mal anders denken

Entgegen der klassischen Form von Fortbildungen (mit Zertifikatsausstellung nach Beendigung der Maßnahme) ist der gegenseitige kommunenübergreifende, vielleicht sogar bundesweite Austausch unter Schulträgern sehr gewinnbringend. Das Forum Bildung Digitalisierung bietet mit dem Projekt LabBD dazu jährlich Schulträgern die Möglichkeit der Vernetzung und eine Gesprächsplattform, um über Bedarfe, Chancen und Herausforderungen vor Ort zu diskutieren. Denn Bildungsangebote profitieren von der Zusammenarbeit und dem gemeinsamen Lernen. Daran anschließend ermöglichen Kooperationen oder gegenseitige Hospitationen in benachbarten Kommunen den Blick über den Tellerrand und geben Inspiration, die tägliche Arbeit mit anderen Augen zu sehen.


„Die Digitalisierung mit einer Geschichte greifbar machen“

Oft fehlen uns bei der Beschreibung des Komplexes Digitalisierung auch Worte und Begriffe. Hier versucht die Methode ,Vom Nowland zum Nextland‘, den Gestalter:innen von Digitalisierung Bilder und Symbole an die Hand zu geben und sie eine Geschichte erzählen zu lassen. Diese Geschichten machen das Phänomen greifbar und schaffen ein gemeinsames Verständnis.

Portrait von Vanessa Kortegast

Vanessa Kortegast, Institut für Technische Bildung und Hochschuldidaktik an der Technischen Universität Hamburg


„Eine gute Kommunikation ist das A und O“

Schulträger und Schulleitung dürfen nicht auf zwei Stühlen sitzen, sondern im besten Fall auf einer Bank – nicht auf einer langen Bank. Um eine gemeinsame Basis zu schaffen, muss man miteinander reden. Auch der Austausch mit Eltern, Schüler:innen, Kolleg:innen und über die Schule hinaus ist wichtig. Das ist viel Arbeit, aber wenn es erstmal rollt, dann rollt’s.

Portrait von Sabrina Bippus

Sabrina Bippus, Schulleiterin der Schule am Schloss Potsdam


Erfahrungen teilen

Welche Erfahrungen haben Sie auf der Reise gemacht? Welche Stolpersteine haben Sie bei der digitalen Schulentwicklung schon überwunden? Teilen Sie hier gerne Anregungen oder Tipps, von denen Andere profitieren können. Gerne können Sie auch den Einsatz bestimmter Materialien aus der ExpeditionBD kommentieren.

Das Projektteam prüft die Einreichungen und meldet sich bei Ihnen mit Informationen zu einer möglichen Veröffentlichung unter Angabe Ihres Namens und der Organisation.